Neue Risikobewertung von Chlorothalonil und seinen Abbauprodukten

Nach dem Verbot des Pestizid-Wirkstoffs Chlorothalonil per Januar 2020 hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen nun sämtliche Abbauprodukte als «relevant» eingestuft. Dies führt dazu, dass alle grossen Grundwasservorkommen im Kanton Solothurn flächendeckend als belastet bezeichnet werden müssen. Für die Konsumenten besteht keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung.

Am 26. Juni 2019 hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) auf Basis einer Neubeurteilung befunden, dass es für das Abbauprodukt Chlorothalonil Sulfonsäure (R417888) Hinweise für eine Gesundheitsgefährdung gibt. Das Abbauprodukt wurde deshalb vorsorglich als «relevant» eingestuft und auf den Höchstwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter begrenzt. Die Regio Energie Solothurn war damals nicht betroffen, weil der Höchstwert für das Trinkwasser eingehalten werden konnte.

Im Dezember 2019 wurden nach einer neuen Risikobewertung sämtliche Abbauprodukte von Chlorothalonil als relevant eingestuft, darunter auch das Produkt Chlorothalonil Sulfonsäure R471811. Leider wird dieses in deutlich höheren Mengen und im Mittelland fast flächendeckend im Grundwasser nachgewiesen. Der Höchstwert wird quasi in allen grossen Grundwasserfassungen des Kantons Solothurn um ein Mehrfaches überschritten. Die Messwerte des Trinkwassers der Regio Energie Solothurn finden Sie hier

Laut Kantonschemiker Martin Kohler und dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen besteht keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung. Die Konsumentinnen und Konsumenten können das Trinkwasser weiterhin konsumieren.

Die wichtigste Massnahme wurde bereits ergriffen, indem die Verwendung von Chlorothalonil per Januar 2020 in der Schweiz verboten ist. Das heisst, Chlorothalonil wird nicht mehr eingesetzt und die Chlorothalonil-Abbauprodukte im Grundwasser werden allmählich abnehmen. Bis die Abbauprodukte vollumfänglich verschwunden sind, wird es voraussichtlich Jahre dauern. Kurzfristig kann die Regio Energie Solothurn weitere Massnahmen treffen, um die Werte der relevanten Abbauprodukte im Trinkwasser wieder senken zu können. 

Die Regio Energie Solothurn wird auch in Zukunft alles daran setzen, um ihren Kundinnen und Kunden einwandfreies Trinkwasser nach Hause zu liefern.

Artikel Solothurner Zeitung