Der Region und der Umwelt verpflichtet
Kürbis vom Müller, Rahm vom Lanz, Saibling aus Kräilingen, Meringues von Steiners in Schangnau, Kaffee vom Oetterli und Biogas von Regio Energie Solothurn. Im Restaurant Aaregarten – wie im ganzen Gebäudekomplex des Alten Spitals – ist die Region Trumpf.
Mit einem Ensemble direkt an der Aare
– das vor Jahren der Westtangente hätte weichen sollen – besitzt die Stadt Solothurn ein Bijou der ganz besonderen Art. Es passt mit der Philosophie der Mieter gut ins Portfolio der «Energiestadt Solothurn».
Seit gut einem Jahr tragen das Alte Spital, der Aaregarten und das Hotel an der Aare gemeinsam das Qualitäts-Gütesiegel Q II des Schweizer Tourismus. Dazu kommt ein nicht selbstverständliches Engagement für umweltbewusstes Handeln. Die 1990 erstellte Wärmeerzeugungsanlage wurde 2009 aufwändig saniert.
Der ganze Gebäudekomplex (inklusive Spitalkirche zum Heiligen Geist) wurde an eine erdgasbetriebene Dachzentrale angeschlossen. Ein geräuschloser und vibrationsfreier Betrieb ist in diesem historischen Gebäude wichtig. In der Konzeptionsphase wurde auch geprüft, ob eine bivalente Wärmepumpe mit Aarewasser realisiert werden kann wie zum Beispiel im Hotel Ramada in Solothurn.
Die Küche des Restaurants Aaregarten arbeitet seit 20 Jahren mit Wärmerückgewinnung aus den Kühlanlagen und seit vier Jahren mit Lüftungswärmerückgewinnung. Aber nicht nur die Haustechnik ist vorbildlich. Das Restaurant Aaregarten verwendet regionale Ausgangsprodukte.
«Der Einkauf wird zu 70 Prozent mit Ressourcen aus der Schweiz bestritten,
um die heimischen Produzenten zu unterstützen und die Transportwege möglichst kurz zu halten», so Geschäftsführer Roland Furrer. Neugierig? Die saisonal wechselnde Speisekarte kann bequem als PDF online abgerufen werden. Das ökologische Bewusstsein geht bei den Küchenabfällen weiter. Sie werden in einer regionalen Biogasanlage vergärt und zu Biogas aufbereitet. Seit Oktober 2011 ersparen Aaregarten und Altes Spital der Umwelt ca. 6300 kg CO2 pro Jahr. Die Regio Energie Solothurn zeichnet dieses Engagement mit einem Zertifikat aus. Verwendet werden in der Küche 20 Prozent und in der Heizanlage 5 Prozent Biogas.
Energiezeitschrift (1/2012), Helena Tillein