Der Anlauf zum grossen Turnen
Im Bucheggberg organisieren fünf Turnvereine gemeinsam
das Kantonale Turnfest 2024. Die Vorbereitungen laufen, und
die beiden OK-Präsidenten erzählen, wie es läuft.
Marc Ritz und Thomas Furrer kennen einander schon lange, und es ist auch nicht das erste Mal, dass sie ein Turnfest organisieren. Schon an drei Festen waren sie massgeblich beteiligt. Schon 2009 kam der Wunsch auf, ein grösseres Turnfest im Bucheggberg zu organisieren. Und da in der Gemeinde Messen alle zehn Jahre ein Turnfest stattfindet, kam man schon 2014 auf die Idee, das Fest 2024 mit dem Kantonalen Turnfest zu verbinden. Und so wird es dann geplant, das Grossereignis, organisiert von fünf Dorfturnvereinen, an zwei langen Wochenenden, jeweils von Freitag bis Sonntag – vom 14. bis 16. sowie vom 21. bis 23. Juni. Gestartet wird in rund 500 Einzel- und Gruppenwettkämpfen beziehungsweise Spielen mit 6000 bis 7000 Teilnehmern. Gemeinsam mit den Festbesuchern dürften an den beiden Wochenenden 10 000 bis 12 000 Personen zum Festgelände kommen.
Fünf Vereine organisieren
Die beiden OK-Präsidenten haben erst einmal Grundlegendes zusammengestellt ein OK mit 15 Mitgliedern und ein erweitertes OK von etwa 80 Personen, alle aus den organisierenden Turnvereinen Messen, Schnottwil, Biezwil, Lüterkofen und Nennigkofen-Lüsslingen. In den Vereinen turnen etwa 300 Aktive mit, dazu 500 Kinder und Jugendliche, und insgesamt gibt’s noch etwa 300 Passivmitglieder. Das ergibt einen potenziellen «Personalpool» von theoretisch 1100 Personen, die möglichst alle irgendwie mithelfen sollten. In einem Bezirk mit 8000 Einwohnern bedeutet das, dass praktisch jede Familie mitbeteiligt ist. «Wir hoffen natürlich, dass möglichst viele mitmachen bei der Organisation. Je mehr Helfer kommen, desto besser», sagen Marc Ritz und Thomas Furrer. Insgesamt rechnen sie damit, dass jede Helferin und jeder Helfer etwa 20 Stunden Arbeitsleistung erbringen sollte. Damit nun all die Turner weiterhin mitturnen können, wurden die Termine des OKs so gelegt, dass sie nicht mit den traditionellen Trainingstagen der Turner kollidieren, den Dienstagen und Freitagen. Denn das Ziel ist, dass die organisierenden Vereine am Fest nicht nur arbeiten, sondern auch starten und das Fest geniessen können. Zudem müssen die Einsätze der Helfenden so geplant werden, dass nicht plötzlich alle gleichzeitig zu ihren Wettkämpfen abdüsen.
Infrastruktur ist der grösste Budgetposten
Aufwand und Verantwortung, welche die beiden OK-Präsidenten auf sich nehmen, sind deshalb sehr gross. Das Budget wird zwischen 800 000 und 900 000 Franken betragen, und es soll möglichst eine schwarze Zahl herauskommen. Egal ob Festzelt, Festgelände, Gastronomie, temporäre sanitäre Einrichtungen oder Sanität, alles ist gross und wurde in dieser Dimension noch nie im Bucheggberg realisiert. Deshalb wird das Fest von mehreren Sponsoren, darunter auch die Regio Energie Solothurn, unterstützt. Den Hauptposten im Budget macht die Infrastruktur aus. «Wir möchten, dass möglichst viele Aktive und Festbesucher mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen», betonen die beiden. Darum liegt das Festgelände unmittelbar beim Bahnhof Lohn-Lüterkofen, und im Ticketpreis ist die Anreise mit dem ÖV enthalten. Die Parkplätze sind dagegen deutlich weniger zentral gelegen. Die Kombination von Eintritts- und Bahnticket ist denn auch der mit Abstand grösste Posten im Budget.
Das grösste Fest
Der Aufwand und vor allem die freiwillige Arbeitsleistung der Organisierenden sind enorm, und die Bereitschaft, solche Feste als reine Freizeitleistung zu organisieren, wird immer kleiner. Entsprechend war die Konkurrenz um die Austragung des Kantonalen Turnfests 2024 nicht eben gross. «Am Schluss war man beim Verband wohl froh, dass es überhaupt jemand machen wollte», lachen die beiden. Und auch wenn Marc Ritz und Thomas Furrer schon viele Feste gemeinsam organisiert haben: Das wird ihr grösstes.
Text: Andreas Schwander
Fotos: Andreas Schwander, ZVG