Ökologisch unterwegs
Dank vielseitigen Massnahmen können sich Velofahrer und Fussgänger in der Energiestadt Solothurn und Umgebung schnell und sicher fortbewegen.
Mehr als ein Drittel des gesamten CO2-Ausstosses in der Schweiz wird durch den Verkehr verursacht. Als Energiestadt setzt sich Solothurn dafür ein, dass die Bevölkerung vermehrt vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umsteigt und kürzere Strecken zu Fuss oder mit dem Velo zurücklegt. Gerade Letzteres ist beliebt in der schönsten Barockstadt der Schweiz und ihren Nachbargemeinden. «Die Solothurnerinnen und Solothurner sind sehr aktive Velofahrer», sagt Thomas Pfister, Chef Tiefbau beim Stadtbauamt. Dies liege unter anderem an den kurzen Distanzen zwischen den Quartieren, der Innenstadt und dem Bahnhof sowie an der Topografie der Stadt.
Öffentliche Velopumpstationen
Um den Langsamverkehr zu fördern, achtet die Stadt auf sichere öffentliche Strassenzüge, einen guten baulichen Zustand der Fahrbahnen sowie eine attraktive Gestaltung von Plätzen. «In den letzten Jahren wurde beinahe flächendeckend Tempo 30 auf den Solothurner Quartierstrassen eingeführt», so Thomas Pfister. Veloabstellplätze auf dem gesamten Stadtgebiet, eine Velostation beim Hauptbahnhof sowie fussgänger- und velofreundliche
Querungen über die Aare tragen ebenfalls dazu bei, dass sich die Leute im Langsamverkehr wohlfühlen. «Die zahlreichen Querungen über die Aare sind eine Besonderheit von Solothurn», sagt der Chef Tiefbau.
Zudem stellt die Energiestadt seit August 2021 vier Velopumpstationen zur Verfügung. Diese befinden sich beim Freibad, am Postplatz, in der Hauptbahnhofstrasse und am Ritterquai nahe des Rötistegs und funktionieren für alle gängigen Ventile. Dank den Velowerkzeugen von PB Swiss Tools können beim Freibad sogar Pannen behoben werden. Beliebt sind bei den Solothurnern auch Lastenvelos für den ökologischen Transport von Ware. Deshalb sponsert die Stadt für die nächsten drei Jahre ein Cargobike von Carvelo2Go bei der Velostation im Bahnhof. Dieses kann unter carvelo2go.ch gemietet und mit Waren bis zu 100 kg beladen werden. Beim TCS-Campingplatz und bei der Drogerie Tschumi sind weitere Cargobikes von anderen Sponsoren stationiert. Wer seine Fracht nicht selber mit einem Lastenvelo transportieren möchte, kann Collectors oder den Velokurier Solothurn damit beauftragen.
Gemeinsame Projekte
2008 haben sich die Solothurner Energiestädteund der Kanton zur Förderungdes Mobilitätsmanagements zusammengeschlossen.Die Plattform «so!mobil»bietet unter anderem «Billettautomatenkurse» für Seniorinnen und Senioren, Velofahrkursefür Frauen oder Mobilitätsberatungenin Unternehmen an. Und mitdem Projekt «smart!mobil» wollen dieSolothurner Energiestädte und die RegionThal gemeinsam mit dem Kanton unddiversen Partnern das clevere Kombinierenund Teilen von Mobilitätsangebotenfördern. Das von EnergieSchweiz unterstützteProjekt gewann im Frühling 2020die Smart City Innovation Challenge. Damitsetzt die Energiestadt Solothurn auchim Bereich Mobilität auf die Zusammenarbeitmit anderen Akteuren, um die Zieleder Energiestrategie 2050 zu erreichen.
Prix Velostädte –machen Sie mit!
Mit dem Prix Velostädte zeichnetPro Velo Schweiz alle vier Jahredie velofreundlichsten Städte indrei Grössenkategorien aus. In derKategorieder Kleinstädte erreichteSolothurn 2013/14 und 2017/18 jeweilsden dritten Rang. 2022 wirdder Prix Velostädte erneut verliehen.Vom September bis November2021 können die Solothurnerinnenund Solothurner an einer Online-Umfrage teilnehmen und ihreStadt bewerten.Hier geht’s zur Online-Umfrage: prixvelo.ch
Serie: Energiestadt Solothurn
Seit 2004 engagiert sich die Stadt Solothurn als Energiestadt für eine effizienteEnergienutzung,den Klimaschutz, erneuerbare Energien und eineumweltverträgliche Mobilität.Der Wirkungsbereich von Energiestädtenwird in sieben Bereiche eingeteilt. In dieser Ausgabe erfahren Sie mehrüber die Aktivitäten der Energiestadt Solothurn im Bereich «Mobilität».
Text: Barbara Graber
Foto: Michel Lüthi, bilderwerft.ch