LNG und BHKW für mehr Versorgungssicherheit
03.03.2023
Verflüssigtes Erdgas (LNG) ist von grosser Bedeutung für eine sichere Gasversorgung. Einerseits als alternative Bezugsquelle zum russischen Erdgas. Andererseits kann damit in einem Blockheizkraftwerk lokal Strom erzeugt werden. Dies hilft der Stabilisierung des Stromnetzes im Falle einer Strommangellage. Erstmals speist die Regio Energie Solothurn nun LNG in ihr Gasversorgungsnetz ein.
Seit dem Krieg in der Ukraine und dem damit verbundenen Lieferstopp von Gas aus Russland hat verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) in Europa als alternative Bezugsquelle stark an Bedeutung gewonnen. Erdgas wird üblicherweise unter hohem Druck gasförmig in Leitungen transportiert. Kühlt man es jedoch auf minus 162 Grad Celsius ab, wechselt der Aggregatszustand von gasförmig zu flüssig. Das Volumen reduziert sich damit um den Faktor 600, aber die Energiemenge bleibt erhalten. Nach dem Verflüssigen wird das LNG verschifft. Der grosse Vorteil an LNG ist, dass Energie in kompakter Form über weite Distanzen transportiert und aus Fördergebieten bezogen werden kann, die nicht ans internationale Transportnetz angeschlossen sind. Wichtige Lieferanten von LNG sind USA, Katar, Malaysia und Australien.
Im März 2023 wird die Regio Energie Solothurn 38 Tonnen LNG in ihr Gasnetz einspeisen. Dies entspricht rund 500'000 Kilowattstunden, mit denen 25 ältere Einfamilienhäuser mit einem jährlichen Verbrauch von 20'000 Kilowattstunden ein Jahr lang beheizt werden können. Das LNG wird in Isotanks nach Zuchwil transportiert. Über eine Verdampfereinheit wird Wärme zugeführt, wodurch das LNG wieder in den gasförmigen Zustand übergeht und ins Gasnetz eingespeist wird. Der erste Tank wird am 2. März 2023 angeliefert, der zweite eine Woche später.
Mit dem Projekt will die Regio Energie Solothurn Erfahrungen sammeln. LNG könnte in Zukunft Teil der Beschaffungsstrategie der Energiedienstleisterin werden und eine Rolle in der Versorgungssicherheit spielen; in der Gas- wie auch in der Stromversorgung. Denn nebst der Einspeisung ins Gasnetz könnte mit LNG auch das Blockheizkraftwerk (BHKW) im Hybridwerk der Regio Energie Solothurn betrieben werden. Mit diesem wird aus Gas Wärme und Strom produziert. Das BHKW könnte somit im Falle einer Strommangellage einen wichtigen Beitrag an die Versorgungssicherheit im Schweizer Stromnetz leisten.
Der Transport von verflüssigtem Gas funktioniert auch für Biogas. Die Regio Energie Solothurn setzt sich weiterhin dafür ein, ihre Kundinnen und Kunden sicher, ökologisch und wirtschaftlich mit Energie zu versorgen.
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