Hybridwerk und STORE&GO-Anlage gewinnen den Watt d’Or
Das Hybridwerk der Regio Energie Solothurn und die damit verbundene Anlage des EU-Forschungsprojekts «STORE&GO» werden mit dem Watt d’Or ausgezeichnet. Der Schweizer Energiepreis unterstreicht die Bedeutung des Energieträgers Gas und seiner Netze für den Umbau des Energiesystems im Sinne der Energiestrategie 2050.
Der Energiepreis Watt d’Or geht an innovative Schweizer Unternehmen und Hochschulen, welche die Energiezukunft bereits heute erfolgreich in die Praxis umsetzen. Wollen wir künftig auf erneuerbare Energie setzen, brauchen wir langfristige Speichermöglichkeiten. Unser Hybridwerk und die Anlage des EU-Forschungsprojekt «STORE&GO» zeigen, dass Gas und seine Netze ein Teil der Energiezukunft sind. Ein paar Stimmen der Gäste an der Watt d’Or-Preisverleihung.
Seit 2015 betreibt die Regio Energie Solothurn das Hybridwerk, ein «Praxislabor», mit dem die Verknüpfung der Strom-, Gas- und Wärmenetze gelingt. Die sogenannte Netzkonvergenz ermöglicht es unter anderem, überschüssigen Sonnen- und Windstrom als erneuerbares Gas im Gasnetz zu speichern und dann jederzeit fürs Kochen, Heizen oder als Treibstoff zu verwenden. Das Hybridwerk ist dazu mit einem Elektrolyseur ausgestattet. Dieser stellt aus Wasser und Solarstrom Wasserstoff her, der in einer begrenzten Menge ins Gasnetz eingespeist werden kann. Das Gas kann zu einem anderen Zeitpunkt auch wieder zu Strom gewandelt werden.
Erneuerbares Methan dank Urbakterien
Die Biomethanisierungs-Anlage des EU-Forschungsprojetks «STORE&GO» fügt sich in dieses Gesamtkonzept ein. In einem innovativen Verfahren wandeln sogenannte Archaeen (Urbakterien) Wasserstoff aus dem Hybridwerk und Kohlendioxid aus der nahegelegenen Kläranlage zu erneuerbarem Methan um. Seit Mai 2019 produziert die Anlage erfolgreich erneuerbares Gas, das uneingeschränkt ins Erdgasnetz eingespeist werden kann.
Weiterbestand von politischen Rahmenbedingungen abhängig
Das Forschungsprojekt wird Anfang 2020 abgeschlossen. Was anschliessend mit der Anlage in Zuchwil passiert, ist noch nicht entschieden und hängt auch von den politischen Rahmenbedingungen ab. So ist die Energiespeicherung mit der Power-to-Gas-Technologie nach wie vor nicht vom Netzentgelt befreit, wie dies etwa bei Pumpspeicherkraftwerken der Fall ist.
Die Auszeichnung mit dem Watt d’Or unterstreicht die Bedeutung des Power-to-Gas-Prozesses und zeigt die vielfältige Einsetzbarkeit des Energieträgers Gas auf. Für den Umbau des Energiesystems sind Gas und seine Netze unverzichtbar.