Zauberhafte Lichter
45 000 LED-Lichter erhellen in der Adventszeit den Innenhof und die Gartenanlage des Alters- und Pflegeheims St. Katharinen. Der LichterZauber wird mit erneuerbarem Strom von der Regio Energie Solothurn betrieben.
Wenn die Tage im Herbst kürzer und dunkler werden, freuen sich viele Menschen auf den Lichterschmuck und die Kerzen, die in den kommenden Wochen die Häuser und Gärten schmücken werden. Die Adventszeit hat auch für die Bewohnerinnen und Bewohner des Solothurner Alters- und Pflegeheims St. Katharinen eine besondere Bedeutung. Bis Anfang Januar erstrahlt ihr Zuhause jeden Abend im Licht von 45 000 LED-Lämpchen. Am Freitag, 29. November 2019, wird der LichterZauber im Innenhof des Hauses St. Katharinen mit einem Countdown und einem Raketenschuss eröffnet.
Licht und Wärme spenden
«Wir haben den LichterZauber vor fünf Jahren ins Leben gerufen, um unseren Bewohnerinnen und Bewohnern die dunkle Winterzeit zu erhellen, ihnen Licht und Wärme zu spenden», erzählt Heimleiter Pascal Vonaesch. Den Eröffnungsanlass hielten sie zuerst nur in kleinem Rahmen mit den Bewohnern und deren Angehörigen ab. Da die schöne Weihnachtsbeleuchtung auf grosse Begeisterung stiess, ist der Anlass seit 2017 öffentlich. Nicht nur die Besucherzahl, sondern auch die Beleuchtung selbst entwickelte sich stets weiter. So wurde die Zahl der ursprünglich 15 000 Lämpchen im Jahr 2017 auf 30 000 Lämpchen erhöht. Mittlerweile werden 45 000 Lichter im Innenhof und in der Gartenanlage des Hauses St. Katharinen installiert. «Uns ist jedoch wichtig, dass der LichterZauber ökologisch vertretbar ist», so Pascal Vonaesch. Deshalb werden sparsame LED-Lichterketten eingesetzt. Für die Versorgung mit erneuerbarem Strom sorgt die Sponsorin Regio Energie Solothurn mit ihrem Produkt «so natürlich», das zu 100 Prozent aus von Solaranlagen produziertem Strom besteht.
Vom Siechenhaus zum Altersheim
Am Samstag, 30. November 2019, findet zum zweiten Mal der MäretZauber statt. Ab 14 Uhr wartet ein Weihnachtsmarkt mit verschiedenen Ständen und Verpflegungsangeboten auf die Besucher. Dieses Jahr wird ausserdem der 700-jährigen Geschichte des Hauses St. Katharinen, das im Besitz der Bürgergemeinde Solothurn ist, gedacht. 1319 erstmals in den Unterlagen erwähnt, diente es der Stadt Solothurn damals als Siechenhaus. Hier lebten Menschen, die an Lepra – auch Aussatz genannt – oder anderen ansteckenden Krankheiten litten. Um eine Verschleppung zu vermeiden, wurden die Gebäude einen Kilometer ausserhalb der Stadtmauern errichtet. Seit jeher gehört auch eine kleine Kapelle zum Haus St. Katharinen, in der noch heute regelmässig Gottesdienste abgehalten werden.
Im 14. und 15. Jahrhundert wurde der Aussatz durch die Pest abgelöst. So lebten im Haus St. Katharinen die Pestkranken, bis die Krankheit im 17. Jahrhundert überwunden war. Nun wurde das Haus eine Versorgungsanstalt für hilflose ältere Menschen, unheilbar Kranke und sogar Irre. Erst als 1859 die psychiatrische Klinik in Langendorf eröffnet wurde, entstand aus der Institution ein Altersheim. In den 1980er-Jahren wurden die Gebäude umfassend saniert. Einzig die Gitterstäbe an einigen Fenstern weisen heute noch auf die lange, teilweise düstere Geschichte des Hauses St. Katharinen hin. Mittlerweile ist es von einem schönen Innenhof und einer grosszügigen Gartenlandschaft mit Fischteich umgeben. Und wird nun bis zum 6. Januar 2020 im LichterZauber erstrahlen.
Text: Barbara Graber
Bilder: Bilderwerft media / Michel Lüthi